Vor mehr als 20 Jahren begann alles mit einer Vision, die Stadt Mendig wollte ein zentrales Museum zum Thema Vulkanismus in unserer Region etablieren, die aufgrund ihrer erdgeschichtlichen Entwicklung wie keine andere in Deutschland prädestiniert ist ein solches Museum zu beherbergen.
Inzwischen hat die Hoffnung einer großen Anzahl von interessierten Gästen eine moderne und attraktive Ausstellung zu bieten sich mehr als erfüllt. Das Deutsche Vulkanmuseum Lava-Dome hat sich seit seiner Eröffnung 2005 zu einem wahren Publikumsmagneten entwickelt. Das Museum ist bei den kostenpflichtigen Angeboten des Vulkanparks, nach dem Geysir in Andernach die Einrichtung mit den meisten Besuchern. So konnte bereits 2023, trotz der teilweisen Schließungen während Corona, der 1.000.000. Gast in Mendig begrüßt werden. Ob Individual- oder Gruppenreisende, ob Erwachsene, Familien, oder die vielen Schulklassen, ob aus dem In- oder Ausland – für sehr viele Gäste gehört ein Besuch des Lava-Domes und der Lavakeller 30 Meter unter der Erde zu einem perfekten Urlaubstag in Mendig und der Region.
20 Jahre nach der Eröffnung blicken Achim Diensberg, damals Bürgermeister der Stadt und einer der Väter des Lava-Dome, und Achim Grün, der amtierende Stadtbürgermeister in einem Gespräch mit Stefan Pauly (VG Mendig) auf die Entwicklung des Deutschen Vulkanmuseums zurück, aber auch in dessen Zukunft.
Achim Diensberg erinnert sich in dem Gespräch noch sehr gut an die Vorläufer des Lava-Domes und die gute Vorarbeit, die die Deutsche Vulkanologische Gesellschaft (DVG) schon damals in einigen Räumen des Hof Michels, quasi als Vorläufer des Lava-Domes etabliert hatte. Nach ersten Überlegungen diese Räume auch für das städtische Museum zu übernehmen, entschied man sich letztendlich jedoch für einen Neubau an der Ecke Brauerstraße auf einer städtischen Grünfläche. Hier war die Gewährleistung der Standsicherheit noch eine letzte Hürde, denn auch unter diesem Areal befinden sich in 30 Meter Tiefe noch Lavakeller. Die Standsicherheit konnte schließlich durch eine spezielle Bautechnik gewährleistet werden, die auch in anderen Bergbauregionen eingesetzt wird. Herr Diensberg führte aus, dass er sich immer sicher gewesen sei, dass der Lava-Dome eine Erfolgsgeschichte werden würde. Immerhin war das Projekt mit 2,5 Millionen Euro veranschlagt und dementsprechend gab es durchaus auch kritische Fragen. Aber die gemeinsame Vision mit Frank Neideck den Tourismus in Mendig zu stärken, hat er als Bürgermeister immer verfolgt.
Achim Grün, der zu diesem Zeitpunkt bereits Mitglied des Stadtrates war, berichtet, dass er sich schon damals vorstellen konnte, dass aus dieser Idee eine Erfolgsgeschichte entstehen würde und letztlich bestätigen die Besucherzahlen bis heute seine Einschätzung. Es war eine mutige, aber letztlich auch gute und richtige Entscheidung für Mendig und die touristische Entwicklung der Region. Der Stadtbürgermeister ist überzeugt, dass Teil des Erfolgsgeheimnisses wohl auch der „Dreiklang“ von Lava-Dome, Lavakeller und den attraktiven Angeboten der benachbarten Vulkan-Brauerei sei.
Achim Diensberg stimmt dem zu, betont aber nochmal, dass die herausragende Vorarbeit der DVG im Hof Michels und in den Lavakellern eine große Unterstützung gewesen sei. Hier hebt er für die DVG insbesondere Heinz Lempertz hervor. Aber auch von der positiven Entwicklung der Brauerei in den letzten 20 Jahren profitiere Mendig und natürlich von der räumlichen Nähe der einzelnen Anlaufpunkte zueinander und der verkehrsgünstigen Lage.
Achim Grün erläutert, dass es nach wie vor eine gute Zusammenarbeit mit der DVG gibt, so stellt die DVG beispielsweise Exponate für die Ausstellung und für Schulungen zur Verfügung, auch wenn die Größe der Einrichtung, der Umfang der Ausstellung und die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern natürlich die der Vulkanmuseum-Vorläufer deutlich übertrifft.
Achim Diensberg bedauert in dem Gespräch, dass sein Wunsch nach einem Vulkan-Simulator, wie er sogar einmal mit dem Stadtrat in Augenschein genommen wurde, nie realisiert wurde. Dieser sollte zeigen, wie es wäre in einem Vulkanschlot in das Erdinnere einzutauchen. Das Projekt hätte jedoch rund 2,5 Millionen Euro gekostet und da gab es große Bedenken, so dass das Projekt letztendlich nicht umgesetzt wurde.
Achim Grün beschreibt noch die aktuellen Pläne im Lava-Dome und das Interesse der Stadt Mendig die Attraktivität des Lava-Dome stets zu halten, oder zu steigern um auch Besucherinnen und Besuchern, die schon einmal zu Gast waren, immer wieder ein besonderes Erlebnis zu bieten. So wurden zuletzt appbasierte Audioguides mit einem vergrößerten Sprachangebot für die Museums- und Kellerführungen realisiert und ein neuer Info-Point mit Touchscreen-Technik für den gesamten Vulkanpark im Foyer des Lava-Domes installiert. Mendig bleibt also am Ball. Für die Zukunft kann Stadtbürgermeister Grün sich beispielsweise VR-Brillen vorstellen, denn grade diese Technologie bietet eine Vielzahl von attraktiven Anwendungsmöglichkeiten zur Visualisierung.
Bild Stefan Pauly, VG Mendig