Bereits 1146 findet die Stadt Mendig in einer Urkunde des Erzbischofs Arnold von Köln in ihrer heutigen Schreibweise Erwähnung, jedoch erstmals um 1382 findet sich die Bezeichnung Overmendig.
Dies bedeutet, dass dieser Ortsteil offensichtlich noch eine ältere Historie besitzt als der erst um 1450 erwähnte Ortsteil NydernMendig.
Ursprünglich ist Obermendig eine keltische Siedlung. Keltische und römische Gräberfunde bekunden, dass aber schon im 2. Jahrhundert v. Chr. und in den ersten Jahrhunderten n. Chr. die Gegend von Obermendig besiedelt war.
Weitere zahlreiche archäologische Funde belegen die Besiedelung Obermendigs durch Kelten und Römer, jedoch hat sich erst in jüngster Zeit gezeigt, welche Bedeutung der Ort in der römischen Geschichte hatte.
Bei Grabungen im zu Obermendig gehörenden Segbachtal, in unmittelbarer Nähe zu den schon lange bekannten römischen Mühlsteinbrüchen, wurde von Wissenschaftlern eine der reichsten römischen Villenanlagen entdeckt, die bislang in Deutschland gefunden worden waren.
Bei der „Lungenkärchen“ genannten Ausgrabung handelt es sich nach Auskunft von Experten des Römisch-Germanischen Zentralmuseums um eine Anlage, deren Hauptgebäude eine Länge von 70 Metern hat. Die symmetrisch angelegte Axialhofanlage stammt aus der späten Keltenzeit um 100 nach Christus.
Darüber hinaus wurden im oberen Bereich des Segbachtals die römische Siedlungsstelle „Im Winkel“ untersucht, dort fand man eine „villa rustica“, ein altrömisches Landhaus und einen auf einem Hügel stehenden „burgus“, einen befestigten Kornspeicher, der mitsamt dem darin gelagerten Getreide im 5. Jahrhundert n. Chr. niederbrannte.